Welche Botschaft predigte Jesus? 

Der Kern der christlichen Botschaft lautet, dass Jesus Mensch wurde um für die Sünden aller Menschen zu sterben, wer das glaubt, wird von neuem wieder geboren und hat ewiges Leben im Himmel.
Von dieser Botschaft wusste allerdings Jesus und seine Anhänger so gut wie nichts, weil diese erst später durch Paulus dem eigentlichen Gründer des Christentums, ins Leben gerufen wurde.
Was sagte nämlich Jesus, als er anfing öffentlich zu predigen? Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen,
tut Buße und glaubt an das Evangelium, (Markus 1,14-15).

Mit Evangelium verbinden Christen ausschließlich „ihre Lehre“ und es wäre besser wir nehmen den richtigen Begriff dafür, nämlich die „Botschaft“ vom Reich Gottes hier auf Erden.
Das Reich Gottes als Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die Reden und Gespräche Jesu.
(Das Bibellexikon Zonderuan Pictorial Encyclopedia of the Bible stellt dazu folgendes fest: ,,Das Wort "Reich" kommt 55mal bei Matthäus, 20mal bei Markus, 46mal bei Lukas und 5mal bei Johannes vor).
Diese Statistiken zeugen von der großen Wichtigkeit des Konzepts in der Lehre Jesu.
Es kann daher kaum angezweifelt werden, daß der Ausdruck, „Reich Gottes hier auf Erden“ das Hauptthema seiner Lehre darstellt".
Wie viele andere damals, glaubte auch Jesus, dass die messianische Heilszeit mit ihrem Offenbarwerden des Gottes­reiches auf Erden nahe bevorstehe, und gleich seinem Vorläufer Johannes dem Täufer, der ihn im Jordan getauft hatte, verkündete auch er das Evangelium (gute Botschaft, frohe Botschaft; (vgl. Jes. 52): "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe“, (vgl. Mt 5; 19,16).
Jesus sprach ja von sich selbst, dass er nur gesandt wurde zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel (Mt 15,24). Obwohl doch von Christen geglaubt wird, dass er der Sohn Gottes sei, ja viele sagen sogar, dass er Gott selbst ist, so wusste er zu diesem Zeitpunkt aber nichts von seinem angeblichen Opfer Tod.
Wir müssen uns vor Augen halten, dass in dieser Zeit, die Römer mit unvorstellbarer Grausamkeit das jüdische Volk unterdrückte. Das neue Testament hüllt sich diesbezüglich in Schweigen und die meisten Christen wissen darüber, leider nicht viel.
Die Sehnsucht nach dem Messias der laut Hesekiel Kapitel 33-48 und Jesaja Kapitel 58-60 das lang ersehnte Reich aufrichtet, war riesig und unbeschreiblich groß.
Philippus, Nathanael, Johannes der Täufer, Petrus und weitere sahen in Jesus diesen Erlöser, der die Römer vertreibt und das lang ersehnte Reich herstellt, (Joh 1.45; 1,49; Mt 16,13)
Die Austreibung der Dämonen und die Heilung von Krankheiten sah man als Anzeichen für das Nahen der messianischen Heilszeit an (Luk. 7, 18‑23; vgl. Math 9, 37‑10,8).
Dies äußerte sich zusätzlich beim Einzug in Jerusalem: Sie nahmen Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und riefen: Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels (Johannes 12,13).
Die Geschichte zeigt uns aber deutlich, dass Jesus dieses langersehnte Reich trotz aller Erwartungen nicht aufrichtete!
Die Römer konnten keinen König neben sich dulden und haben Jesus ermordet.
Die Überlieferung im neuen Testament über den angeblichen Verrat durch Judas ist nicht glaubhaft und lieferte nur haltlose Gründe, für die grausamen Verfolgungen der Juden, in den letzten zweitausend Jahren.

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An dieser Stelle darf man doch deutlich sagen, wenn die Juden wirklich am Tod Jesu schuld tragen, dann hätten sie doch nach christlicher Lehre den Plan Gottes erfüllt. Warum macht dann die Christenheit den Juden noch heute den Vorwurf und klagt sie als Jesusmörder an. Die Christen müssten ja den Juden dankbar sein, denn ohne die Juden, hätten sie ja gar keine Religion!
Die Frage die noch zu klären wäre, warum hat Paulus eine andere Botschaft und eine andere Hoffnung für seine Zuhörer, als die von Jesus und seinen Anhänger.
Da Jesus weder der Messias noch der Sohn Gottes war, was zu belegen ist, so ist sein Grab bis auf heute unter den Toten.
Die Junge Gemeinde ging aber fest davon aus, dass Jesus unmittelbar in nächster Zeit wieder kommen würde, um dann seinen Auftrag gerecht zu werden.
Die Predigten von Petrus und auch die Aussagen von Paulus bestätigen dies ( Apg.3; 1.Thes 4,15-18; 1.Thes 2,19; 1.Tim 6,14 1.Kor 10,11-12; 2.Thes 1,7-9).
Trotz aller Hoffnungen der noch jungen Gemeinden ist die baldige Wiederkunft Jesu bis auf den 
heutigen Tage ausgeblieben.

https://www.biblische-tatsachen.de/Das-ungeloeste-Problem-der-Naherwartung

Es dauerte nicht lange nach der Gründung der neutestamentlichen Kirche, bis ein abgewandeltes Christentum mit einem anderen Evangelium zu einer großen religiösen Bewegung wurde.
Dazu gehörte die Abkehr von dem Reich Gottes. Diese Abkehr war zum Teil eine Folge der Annäherung zwischen dem römischen Staat und der Kirche des späteren Christentums. Es galt, die Institution Kirche zu verteidigen, statt das Reich Gottes zu Predigen.